Komm lieber Mai und mache für Boomwhackers

Gerade war noch Weihnachten und ratz fatz ist schon wieder März. Zeit für ein Mailied „Komm lieber Mai und mache“. Zugegeben nicht das geeignetste Lied für Boomwhackers. Der 6/8 Rhythmus hat uns aber gereizt das schöne Mailied für unsere Boomwhackers-Kinder um zu setzen. Da wir unseren Gruppenunterricht mit verschiedensten Instrumenten gestalten haben wir die Melodie einfach der Blockflöte zugeteilt damit wir mit den Boomwhackers in Ruhe am Rhythmus arbeiten können. Trotz aller Unzulänglichkeiten unseres Arrangements hat die Arbeit damit sehr viel Spaß gemacht, es war für viele aber schon eine Herausforderung den 6/8 Flow richtig hin zu bekommen.

Unser Arrangement beschränkt sich auf die Töne c, h, d, e, f und g. Das h ist das unter der langen c Röhre. Kann also mit einer Bassröhre oder einer Oktavkappe gespielt werden. Wenns gar nicht anders geht kann man auch das im Boomwhackers Basisset vorhandene h nehmen. Die Blockflötenstimme ist nicht ganz anspruchslos, ein sicherer Umgang vom C zum c sollte gewährleistet sein. Außerdem sind die Töne Cis und fis enthalten.

Komm lieber Mai und mache

Wie üblich ist es natürlich auch möglich die Melodie einfach zu singen

Komm, lieber Mai, und mache
die Bäume wieder grün,
und lass mir an dem Bache
die kleinen Veilchen blüh’n!
Wie möcht’ ich doch so gerne
ein Veilchen wieder seh’n!
Ach, lieber Mai, wie gerne
einmal spazieren geh’n!

Zwar Wintertage haben
wohl auch der Freuden viel;
man kann im Schnee eins traben
und treibt manch’ Abendspiel;
baut Häuserchen von Karten,
spielt Blindekuh und Pfand,
auch gibt’s wohl Schlittenfahrten
aufs liebe freie Land.

Doch wenn die Vögel singen,
und wir dann froh und flink
auf grünem Rasen springen,
das ist ein ander Ding!
Jetzt muss mein Steckenpferdchen
dort in dem Winkel stehen,
denn draußen in dem Gärtchen
kann man vor Kot nicht geh’n.

Am meisten aber dauert
mich Lottchens Herzeleid.
Das arme Mädchen lauert
recht auf die Blumenzeit.
Umsonst hol’ ich ihr Spielchen
zum Zeitvertreib herbei:
Sie sitzt in ihrem Stühlchen
wie’s Hühnchen auf dem Ei.

Ach, wenn’s doch erst gelinder
und grüner draußen wär’!
Komm, lieber Mai, wir Kinder,
wir bitten gar zu sehr!
O komm und bring’ vor allem
uns viele Veilchen mit!
Bring’ auch viel Nachtigallen
und schöne Kuckucks mit!

Über das Lied

Ja ein Mailied könnte man meinen, der Mai kommt ja im Titel vor. Das Original heisst aber „Sehnsucht nach dem Frühlinge“. Dies deutet dann doch eher auf die Jahreszeit vor dem Frühling hin. Also Winter. In der Tat handelt der Text handelt im Großen und Ganzen von der ausklingenden Winterzeit. Matsch und nassfeuchtes Wetter bestimmen den Tagesalltag. Das Lied handelt also vom Abschied des Winters und der Begrüßung, besser Herbeisehnung des Frühlings. Auch mir ist der Frühling wesentlich lieber. Aaaaaber…, der Titel des Gedichts von Christian Adolph Overbeck heißt im Original „Fritzchen an den May.“ Also doch ein Mailied. Die Vertonung von Schumann hieß im übrigen dann auch schlicht und ergreifend: „Mailied“.

Das Lied gilt als eines der wenigen Beispiele an Kunstliedern die zum Volkslied avancierten. Das Kunstlied an sich setzte eine klassische Gesangsausbildung voraus. Teile der Melodie hat der Komponist, Wolfang Amadeus Mozart, im übrigen aus seinem eigenen Klavierkonzerts Nr. 27 in B-Dur entnommen. Es handelt sich dabei aber nur um die ersten 6 Töne mit dem charakteristischen Quartsprung.

Weitere Vertonungen von Wittrock, Eichner, Reichardt, Flaschner, Seydelmann, Baumgartner und auch Schumann, erreichten nicht die Popularität und Bedeutung von Mozarts Variante. Dies liegt aber auch vornehmlich an der recht schnellen Verbreitung in vielen verschiedenen Liederbüchern und der Aufnahme in den verbindlichen Unterrichtsstoff vor dem Ersten Weltkrieg.

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